In dem vorangegangenem Artikel „Trikots und Nummernvergebung“ wurden bereits einige Positionsbeizeichnungen im Football genannt. Nun werden die Aufgaben der einzelnen Spieler beschrieben.

Football – ein Sport für kräftige, muskulöse Männer?

Auf den ersten Blick sehen alle Footballer ähnlich aus. Mächtig, muskulös, dick gepolstert und mit Helm. Betrachtet man die einzelnen Spieler allerdings genauer, so stellt man fest, dass es kaum eine andere Sportart gibt deren Akteure so viele unterschiedliche Körperbauten haben.

Angefangen von Kolossen, die an Sumoringer erinnern bis hin zu schmächtigen Cracks die scheinen, als könnten sie keinen ernsthaften Widerstand gegen andere Gegner aufbauen. American Football ist also definitiv nicht nur für die „starken Jungs“ und es sind nicht nur die Muskeln und Kilos auf der Waage, die zählen. Entscheidend für den Erfolg eines jeden einzelnen sind vielmehr Kondition, Disziplin, Kampfgeist, Konzentrationsvermögen, Schnelligkeit und Teamplay.

Nur als Mannschaft kann ein Erfolg gefeiert werden. Jeder hat seine Aufgabe zu erfüllen. Angefangen vom Quarterback, der die Funktion eines Spielmachers einnimmt und für die Umsetzung der Spielzüge zuständig ist. Bis hin zu den Ballträgern, den Wide Receivern, den Blockern (Abwehrspieler) und den Kickern.

Die Offensive

Für die Zuschauer ist natürlich die Offensive am Attraktivsten. Durch geschickte Spielzüge überwinden die offensiven Spieler die gegnerischen Männer und versuchen durch die Grundelemente Laufen und Passen den Ball in die Endzone zu bringen. Dabei werden hunderte Spielzüge eingeübt und durchgeführt. Jeder der elf Angreifer muss diese beherrschen. Dazu lernt er sie auswendig und weiß welche Rolle ihm bei jedem einzelnen Spielzug zu kommt.

Die Spieler der Offense stehen an der sog. Anspiellinie (der Line of Scrimmage). Dabei sind dies fünf Spieler, die sich an der Offense Line sowie zwei Spieler, die Ends, Tight und Split End. Die letztgenannten sind zugleich Passempfänger. Jeden Spielzug leitet der sog. Quarterback ein. Er steht mittig hinter diesen sieben Offense-Spielern. Im Backfield stehen weitere drei Spieler. Diese werden als Runningbacks und Wide Receiver bezeichnet. Sie assistieren dem Quarterback, damit er ungestört einen schönen Pass spielen kann. Werden diese Positionen nicht eingehalten, gilt dies als illegale Formation und wird mit fünf Yards Raumverlust bestraft werden.

Trikots und Nummernvergebung

Im Football besitzt jeder Spieler zwei Sätze an Trikots in den Vereinsfarben. Meist sind diese einmal hell und einmal dunkel im Design. Diese Netzhemden sind aus Synthetikstoff ausgebildet und dieser zeichnet sich durch große Reißfestigkeit aus. Jede Mannschaft ist bestrebt ihre Trikots möglichst eng zu tragen, damit die Gegner keine oder nur eine geringe Angriffsfläche haben. Aus diesem Grund sind auch die Hosen wie eine zweite Haut geschnitten. Jedes Trikot hat eine Nummer. Für deren Befestigung gibt es klare Vorschriften. Die Zahlen müssen sich beispielsweise ganz klar von den Trikots abheben und auf der Vorderseite mindestens 8 Inches, also 20,32 cm sein. Auf der Hinterseite ist eine Größe von 10 Inches (25,4 cm) vorgeschrieben. Je nach Nummer lässt sich erkennen welche Aufgabe/ Position der Spieler im Team hat.

Nummerierungssystem NHL
1 bis 19 Quarterbacks und Kicker
20 bis 49 Running und Defense Backs
50 bis 59 Center und Linebacker
60 bis 79 Defense Linemen und innen spielender Offensive Lineman
80 bis 89 Wide Receiver und Tight Ends
90 bis 99 Defense Linemen und Linebacker

Nummerierungssystem bei Amateuren
1 bis 49 Quarterbacks, Kicker, Running und Defense Backs
50 bis 59 Center
60 bis 99 Guards
10 bis 79 Tackles
80 bis 99 Wide Receiver und Tight Ends

Die Schuhe

Je nach Spielposition unterscheiden sich auch in dieser Kategorie die Schuhe und deren Design. Wesentlich für die Charakteristik dieser Sportart ist, dass die Schuhe festen Stand und schnellen Antritt ermöglichen. Die Schuhe für Football haben im Gegensatz zum Fußball fest angebrachte Noppensohlen. An den Schuhspitzen befinden sich zusätzliche Noppen, die speziell ausgebildet sind, um einen schnellen Antritt zu ermöglichen. Die erwähnten Noppen können nicht eingeschraubt werden, dies ist verboten. Einige Schuhe haben Randnoppen. Diese sind speziell für die Linespieler entwickelt wurden, damit diese festen Stand haben. Die Spieler, die sehr beweglich sein müssen, tragen sog. Low Cuts, die sehr flach geschnitten sind. Typische Spielerpositionen, die mit diesen Schuhen agieren sind Runningbacks und Linebacker. Eine verwandte Schuhform sind sog. Mid Cuts. Dies sind halbhohe Schuhe. Die High Cuts werden in der Regel von Linespielern getragen.

Die Ausrüstung des Schiedsrichters

Die Bekleidung der Unparteiischen ist ebenso vorgeschrieben. Sie tragen weiße, knielange Hosen mit zwei Gesäßtaschen. In einer dieser Arschtaschen steckt die Flag, ein gelbes Tuch in der Größe eines Taschentuchs. Wenn der Schiedsrichter eine Regelwidrigkeit feststellt, so rennt er zu dem Punkt des Geschehens und wirft dieses Tuch dort hin. Weiterhin markant sind die langen weißen Socken. Darüber befinden sich schwarze Stutzen. Ergänzt wird das Outfit mit einem schwarz-weiß gestreiftem Hemd und einer schwarzen Schirmmütze. Diese Mütze tragen alle Officials. Der Hauptschiedsrichter – der Referee – trägt zur Erkennung eine weiße Cap.

Neben dem eben erwähnten Helm gibt es zahlreiche weitere Ausrüstungsteile zum Schutz vor Verletzungen. Insgesamt wiegen diese Kleidungsteile rund 10 kg. Die Zeiten sind schon längst vorbei, als sich die Spieler ihre Ausrüstungsteile selbst bastelten. Hightech ist Standart und sogar teilweise im Regelwerk vorgeschrieben. Es gibt eine sog. Pflicht- und eine optionale Ausrüstung. Ein Komplettsatz kostet zwischen 500 und 1000 Euro. Durch die Kompaktheit wirkt es oft so, als ob sich hinter jeder Ausrüstung ein Muskelprotz verbirgt. Jedoch darf man nie vergessen, dass gerade der Schulterschutz und sämtliche weitere Polster diese Muskeln auch nur vortäuschen können.

Das Schulterpolster

Die sogenannten Shoulderpads sind neben dem Helm der wichtigste Teil der Pflichtausrüstung. Auch hierbei gibt es unterschiedliche Formen. Beispielsweise sind die Polster für die Linemen sehr groß. Ein Quarterback benötigt viel mehr Freiheiten. Dementsprechend sind die Polsterungen deutlich kleiner. Die Schulterpolster sollen einen harten Aufprall bei Körperkontakt abfangen. Sie bestehen aus mehrteiligen Kunststoffschalen und einem Jäckchen. Dieses Jäckchen ist stark gepolstert und wird vorne verschnürt. Die zusätzlich aufgesetzten Schutzklappen lassen den Spieler sehr kantig aussehen.

Unterleibschutz und Hosen

Der Unterleibschutz zählt ebenso wie der Helm und das Schulterpolster zur Pflichtausrüstung. Ein weiterer Bestandteil, das sog. Suspensorium ist optional zu tragen. In Europa trägt es allerdings fast jeder. Die Hosen sind natürlich auch wichtig. An ihnen befindet sich ein Gürtel. Sie bestehen aus Kunstfasergewebe, reichen bis knapp unters Knie und verfügen über mehrere Taschen. In den Taschen sind weitere Schutzpolster. Zur Pflichtausrüstung gehören die Knie- und Oberschenkel Pads. Unbedingt getragen werden müssen ebenfalls Hüft- und Steißbeinschutz. Diese unterscheiden sich wieder je nach Spielposition in ihrer Größe. Des Weiteren ist es möglich Arm- oder Ellbogenschützer, Schienbein- und Rippenschützer und einen Nierenschutz einzubauen. Letzterer ist oftmals in den Hüftpad eingearbeitet.

Handschuhe

Spezielle Handschuhe tragen die Linespieler und die Wide Receiver. Die Wide Receiver tragen sehr dünne Handschuhe. Bei schlechten Witterungsbedingungen dienen diese dazu, den Ball leichter fangen zu können. Die Handschuhe der Linespieler sind zusätzlich gepolstert, um vor Verletzungen zu schützen. Im Zweikampf würde es ohne diese Utensilien vor allem beim Tackeln oder Blocken zu Verletzungen kommen können.

Football ist ein sogenannter Kampfsport, sodass Körpereinsatz zu einem wesentlichen Bestandteil gehört. Während des Spiels prallen die Akteure mehrmals mit voller Wucht aneinander, sodass Verletzungen vorprogrammiert wären, wenn es keine Schutzausrüstung gäbe. Doch bevor diese im Detail erläutert wird, soll es erstmal um das Spielgerät gehen.

Der Ball

In einer amerikanischen Werbekampagne wird mit dem Slogan „Die Pille für den Mann“ geworben. In der Tat – die Bezeichnung Pille ist durchaus geläufig für den ovalen Lederball. Ein weiterer Spitzname ist „pigskin“, wobei diese Bezeichnung sich mehr auf die Farbe bezieht. Die Bälle werden aus hochwertigem Rindsleder hergestellt. Im Inneren dieser Hülle befindet sich eine Gummiblase, die komplett mit Luft gefüllt ist. Die Maße sind genau vorgegeben.

Er hat eine Länge zwischen 10,8 und 11,3 Inches. Dies sind 27,6 bis 29,1 cm. Der Umfang entspricht 27,75 bis 28,5 Inches (70,5 bis 72,4 cm). Der Bauch darf zwischen 20,75 und 21,25 Inches bzw. 52, 7 bis 54 cm sein. Das Gewicht ist zwischen 397 und 425,25 g. Dies entspricht 14 bis 15 Ounces. Der Hauptlieferant ist seit Jahren die Firma Wilson. Ein Lederball, wie er in der NFL eingesetzt wird kostet zwischen 80 und 100 Euro. Billigvarianten für den Trainingsbetrieb bekommt man bereits für die Hälfte.

Der Helm

Der Schutzhelm ist das wichtigste Ausrüstungsteil eines jeden Footballspielers. Nachdem beschlossen wurde, dass jeder Spieler einen Helm zu tragen hat, bestand dieser zunächst aus gepolstertem Leder. Heute hat sich die Polsterung deutlich verbessert und auch die Außenwand besteht aus bruchfestem Hartkunststoff.

Im Inneren des Schutzhelms sind Luftpolster eingebaut, die an die Kopfform eines jeden Spielers angepasst werden können. Durch diese Polster wird gewährleistet, dass bei einem Aufprall die Luftpolster sofort reagieren und die Stöße effektiv abfangen. Ein zusätzliches Teil des Helmes ist das sogenannte Facemask, ein Gesichtsgitter aus Metall, das aus verschiedenen Formen bestehen kann.

Es wird beispielsweise eine gute Sicht und viel Beweglichkeit benötigen, wählen ein offenes Gitter ohne viele Verstrebungen. Typische Spieler die dieses Gitter wählen sind Quarterback, Runnigbacks, Receiver, Kicker, Punker, Cornerbacks und Safeties. Die Linienspieler sind hingegen besonders hartem Körperkontakt ausgesetzt und greifen häufig zu dichterem Gitter mit Längsverstrebung. Wichtig ist außerdem ein Mundschutz, um die Zunge und die Zähne vor dem Aufprall zu schützen. Damit der Helm nicht bei Körperkontakt vom Kopf fällt, ist dieser durch Kinnriemen befestigt. Diese Riemen sind an vier Punkten im Helm fixiert.